50 Minuten nach Wolfsburg

Tiddischer müssen wohl weiter auf eine direkte Busverbindung warten

Tiddische – In Sachen Direktverbindung nach Wolfsburg scheint sich für Tiddische vorerst nicht viel zu ändern. Die Voraussetzungen bleiben so, wie sie in der Gemeinde bereits bekannt sind. Stand jetzt gibt es keine direkte Verbindung mit dem Bus, um nach Wolfsburg zu kommen. Ganz zum Ärger vieler Pendler oder auch Schüler.

Wie Bürgermeister Daniel Krause jetzt bei der jüngsten Ratssitzung berichtete, ist der Nahverkehrsplan 2025 durch den Regionalverband Großraum Braunschweig im September beschlossen worden. Seit Mitte der 90er Jahre ist der Regionalverband für die Planung, Bestellung und Finanzierung des ÖPNV in der Region zuständig. In dem Nahverkehrsplan sind unter anderem auch die Stellungnahmen aus Tiddische kommentiert und abgewogen worden.

Mit Blick auf die allgemeine ÖPNV-Lage heißt es aus Tiddische: „Der aktuelle Entwurf des NVP 2025 sieht leider vor, auch in naher Zukunft keinen attraktiven ÖPNV für unsere Bürger in Tiddische und Hoitlingen anzubieten – dies stellt eine weitere und substanzielle Beeinträchtigung der ländlichen Bevölkerung gegenüber dem städtischen Raum seitens des Regionalverbandes dar." So seien die derzeitigen Busverbindungen weder ausreichend noch benutzerfreundlich, insbesondere für Pendler, Schüler oder Senioren, die regelmäßig auf eine zuverlässige und zeitlich passende Verbindung angewiesen seien.

Die derzeitige Fahrtzeit von Hoitlingen/Tiddische nach Wolfsburg beträgt 50 Minuten – das motiviere niemanden, um vom Auto auf den Bus umzusteigen. „Eine bessere Busverbindung erhöht nicht nur die Lebensqualität in der Gemeinde, sondern trägt auch zur Verkehrsentlastung, Emissionsminderung und zum Klimaschutz bei," laut Krause biete eine Verbesserung und Attraktivitätssteigerung für beide klar außen vor. Zwar heißt es in der Stellungnahme des Regionalverbandes, dass eine Direktbusverbindung weiter geprüft werde, doch neu ist die Aussage nicht. Dieser Stand liegt bereits seit 2020 vor.

Zudem gibt es für Berufsschüler aus der Gemeinde derzeit ein handfestes Problem: Samtlich Berufsschüler aus beiden Orten können keinen ÖPNV-Angebot nutzen, um pünktlich zum Unterrichtsbeginn um 7.30 Uhr zu den Berufsbildenden Schulen I, II und III in Wolfsburg zu gelangen. „Diese müssen allesamt jeden Morgen von den Eltern zur Schule gebracht werden, was zu einem einen enormen Aufwand für die Eltern darstellt, zum anderen zieht es hohe Individualverkehrsregen Wolfsburg nach sich", heißt es seitens der Gemeinde. Vom RGB heißt es dazu, dass der Hinweis mit aufgenommen werde.

Auch zur sachsen-anhaltinischen Landesbusline gibt es aus Tiddische einen Wunsch, der aber wohl keine Umsetzung finden wird. So sieht die Situation aus Tiddischer Sicht derzeit aus: Es existiert betreffend der Linie 300 ein Vertrag zwischen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, worin festgehalten ist, dass der kürzeste Weg zwischen Salzwedel und Wolfsburg gewählt werden muss – und darum die Linie nicht von Parsau über die Dörfer Bergfeld, Tiddische Hoitlingen und Velstove gen Wolfsburg geführt werden kann. „In Sachsen-Anhalt nimmt der Bus zwischen den Orten Kusey und Neufenferau auch nicht den direkten Weg, sondern nimmt auch noch den Ort Kowitz mit. Warum dann Orte wie Croya, Ahnebeck, Parsau, Rühen und Brechitorf ein zweifaches Angebot von Direktverbindungen Richtung Wolfsburg haben und wir keines, erschließt sich uns eben nicht." Der RGB dazu: „Das Angebot setzt sich in der Überplanung. Eine parallele Bedienung zur Landesbusline 300 soll aufgehoben werden." Weitere Veränderungen könne der RGB nicht herbeiführen: „Die Verantwortung der Landesbusinie 300 liegt insbesondere im Bereich des Landes Sachsen-Anhalt in der Verantwortung des dortigen Aufgabenträgers."

Hilke Bentes

Isernhagener Kreisblatt 21.11.2025

Verkehrszählung

Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger,

wir möchten Euch kurz darüber informieren, dass im Landkreis Gifhorn in der kommenden Woche ab dem 28. Oktober 2025 an ausgewählten Querschnitten und Knotenpunkten des Kreisstraßennetzes Verkehrszählungen mittels Videotechnik durchgeführt werden – so auch im Ortsteil Tiddische an der K 99 nach Bergfeld. Die Kameras werden dazu am Vortag auf- und am Tag nach der Zählung wieder abgebaut.

Daniel Krause - BGM